Solidaritätsaktionen für die Gefangenen vom Osterholz – Ein Bericht

In den letzten Tagen gab es in Dortmund Solidaritätsaktionen vor dem Polizeipräsidium aus den Reihen der kämpferischen Klimabewegung, die auch wir maßgeblich mitorganisierten. Hier ein kleiner Bericht dazu.

Die Mahnwache vor dem Polizeipräsidium am späten Donnerstagabend.

Trauriger Anlass war die Räumung der Besetzung im Osterholz, einem kleinen Wald bei Wuppertal, durch die Polizei ab Mitte der Woche. Die bei der Räumung gefangenen genommenen Aktivist:innen wurden auf Gefangenensammelstellen in ganz NRW aufgeteilt. Vor vielen Präsidien gab es Protest und Mahnwachen für die Gefangenen drinnen. Weil zwei der Aktivist:innen nach Dortmund gebracht wurden, riefen wir spontan zu einer Mahnwache für Donnerstagabend auf.

Diesem Aufruf ging wenig Planung voraus. Nichtsdestotrotz fanden sich gegen Donnerstag 21 Uhr solidarische Menschen sowie Pavillon und Transparente vor dem Polizeipräsidium ein. Bei guter Laune harrten wir bis nach zwei Uhr in der Nacht aus, konnten aber keine:n die:der Gefangenen in Empfang nehmen. Aufgrund der wenigen Vorbereitung mussten wir dann unsere Mahnwache auflösen. Hier zeigte sich, dass eine bessere allgemeine Planung sowie vorherige strategische Überlegungen notwendig gewesen wären.

Wir wollten aber umbedingt am nächsten Tag weitere Aktionen starten bis die Gefangenen freigelassen würden. Für den Abend wurde zu einer Demo am Präsidium aufgerufen. Unterdessen konnte gegen Freitagmittag eine erste Person die Gefangenensammelstelle verlassen. Die zweite wurde nur 15 Minuten vor Beginn der Demo von den Cops rausgelassen. Die Person konnte von solidarischen Menschen in Empfang genommen werden, die sich um alles weitere kümmerten.

Alles in allem nahm die ganze Sache also ein vergleichsweise schnelles Ende, wenn man bedenkt, dass die Cops gerne Aktivist:innen mal mehrere Tage in ihren Zellen versauern lassen. Für uns waren die Tage ebenfalls eine wichtige Erfahrung, dass Solidaritätsarbeit für Gefangene aus der Klima- und anderen sozialen Bewegungen weiter in den Kinderschuhen steckt. Es ist auch Anspruch des Klimatreffens, dem entgegenzuwirken. Jede kämpfende Bewegung braucht Strukturen, die Repression auffangen und in Widerstand umwandeln können. Keine Bewegung darf ihre Gefangenen vergessen.

Wir werden deshalb auch weiter Widerstand gegen die staatliche Repression leisten. Denn Klimakampf ist kein Verbrechen!

Die Polizei fuhr nach Ankündigung der Demo am Freitagabend massiv auf (Bild von Karsten Wickern).